Bio-Hundefutter aus Bayern
In ihren Anfängen hat Herrmann's Manufaktur die Nahrung bei einer Metzgerei anfertigen lassen und die Dosen in einem angemieteten Keller in München von Hand befüllt. Heute macht der Gründer Erich Hermann großformatige Geschäfte: Er betreibt eine eigens gebaute Anlage in Assling bei München und beschäftigt über 30 Festangestellte.
Bio-Fleisch aus der Region
In der Minute werden 120 Dosen produziert: Darin landet schlachtfrische Ware von kleinen, lokalen Bio-Bauernhöfen, die von einem Großanbieteter gesammelt liefert wird. Das ist effizienter und umweltfreundlicher: Es kommt nur ein LKW und bringt Rind-, Geflügel-, Ziegen-, Pferde- und Schaffleisch aus Oberbayern vorbei. Fisch und Wildfleisch werden aus Skandinavien importiert. Das macht zwar die Öko-Bilanz kaputt, „ist aber nur ein kleiner Teil des Angebots und irgendwo müssen wir Abstriche machen“, gibt Erich Hermann zu.
Mehr bio als sonst
Jede Futterdose und jeden Standbeutel zieren mehrere Siegel, darunter das Sechskant-Bio-Logo und das Granen-Zeichen von Bio-Kreis. Es ist eine Erzeugergemeinschaft, deren Richtlinien über den gesetzlichen Standard hinausgehen. "Das Zertifikat bezeugt, dass jede verwendete Zutat bio ist. Der Verband macht auch unerwartete Betriebskontrollen, um sicher zu gehen, dass man nicht teilweise konventionelle Produkte im Einsatz hat“, erklärt Erich Herrmann.
Keine Lebensmittelqualität
Eins fehlt auf den Dosen allerdings: Der Hinweis über Lebensmittelqualität. „Ich habe mich bewusst gegen die Lebensmittelzulassung entschieden, damit nicht noch mehr Tiere sterben müssen. Das Fleisch, das ich verwende, wird unter Kategorie III geführt. Es ist erstklassige Ware, die aber von Menschen nicht verzehrt wird, wie Pansen, Lunge, Zunge, Hälse. Wenn ich Filet-Stücke für Hunde anbiete, sterben noch mehr Tiere. Mit der Verwertung von Fleisch der Kategorie III will ich den Kreislauf schließen“, so Herrmann.
Sparsinn und Ressourcenschonung
Die Produktionshalle der Herrmann's Manufaktur, verrät eine Mischung aus Geschäftstüchtigkeit und Umweltgedanken. Das Wasser zur Erwärmung der Sterilisationsautoklaven entspringt dem eigenen, neu geschlagenen Brunnen und wird in der hauseigenen Zisterne gespeist. Die Wärme, die beim Kochen entsteht, wird abgefangen und heizt die Büroräume. Das unverschmutzte Wasser aus der Sterilisationsanlage dient der Toilettenspülung und endet in der firmeneigenen Sickergrube. Die Kartons, in denen die Rohwaren antreffen, landen – zuvor im Haus gepresst – in einer Behindertenwerkstätte, die sie für ihre Zwecke weiterverarbeitet. Die Verpackungsmaterialien für den Versand entstehen aus hauseigenem Altpapier.