Zeckenschutz für den Hund
Natürliche Zeckenmittel für umweltbewusste Hunde
Trotz der langen und heftigen Frostperiode lauern schon sehr viele Zecken auf ihre Opfer. Und da die Plagegeister nicht nur lästig sind, sondern auch gefährliche Krankheiten übertragen können, ist ein effektiver Zeckenschutz für den Hund das A und O. In unserem Ratgeber erfährst Du, warum ein Spot on oder eine Zeckentablette für den Hund nicht die beste Lösung ist. Wir verraten Dir auch, was ein guter natürlicher Zeckenschutz ist. Freu Dich mit uns auf die naturgegebenen Zeckenmittel für Hunde!
Was spricht gegen chemische Zeckenmittel für den Hund?
Zwischen 2005 und 2015 sind im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) 2175 Meldungen über Nebenwirkungen zu topischen (also äußerlich angewendeten) Antiparasitika eingegangen. 47 % wurden als schwerwiegend und 53 % als nicht schwerwiegend eingestuft. 2175 sind bei 10.000 Millionen Hunden in Deutschland sicherlich nicht viel, doch Hand aufs Herz: Würdest Du wissen, dass man so etwas dort melden kann??? Die Zahl der nicht gemeldeten Fälle ist also sicherlich um Vielfaches höher.
Quelle: BVL
Unsichtbare Folgen
Chemischer Zeckenschutz bringt Säure in den Körper: Säure verändert das Darmmilieu und bereitet oft den Nährboden für andere Erkrankungen.
Das Gift wirkt nicht nur bei Zecken, sondern auch beim Hund. Dieser nimmt meist nur keinen sichtbaren Schaden, weil er viel mehr Körpermasse hat. Die Spätfolgen treten oft nach einer wiederholten Anewndung der Chemiekeulen zum Vorschein.
Resistenzen immer häufiger
Auch existieren keine Langzeitstudien zu den Kautabletten und Spot-Ons. Spätfolgen, besonders bei regelmäßig verabreichten chemischen Mitteln sind sehr wahrscheinlich, werden aber meist nicht in Verbindung gebracht – ähnlich wie bei Impfungen oder Wurmprophylaxe.
Direkte Nebenwirkungen
Es sind Nervengifte, die kurzfristige Nebenwirkungen oder Langzeitschäden hervorrufen können. Die häufigste Nebenwirkung der Antiparasitika ist eine Überempfindlichkeitsreaktion: Übelkeit, Erbrechen oder Juckreiz. Zu den bekannten Nebenwirkungen zählen aber auch Beeinträchtigungen wie Bewegungs- oder Gleichgewichtsstörungen, Krämpfe und Lähmungserscheinungen.
Warnungen
“Einige Vierbeiner können ernsthafte Probleme mit diesen Nervengiften bekommen. Und damit sind nicht nur neurologische Erkrankungen wie Ataxie und Epilepsie gemeint (von denen übrigens immer mehr Tiere betroffen sind). Auch Fälle, in denen es nach Anwendung der chemischen Neurotoxine nicht nur für die Zecke tödlich endete, sind leider keine Ausnahme mehr.”
Monika Stadler, Tierpraxis für ganzheitliche Therapie
Erreger-Übertragung
Borreliose-Impfung
Aber Achtung: Sind die Hunde bereits infiziert, kann die Impfung schwere Nierenentzündungen hervorrufen. Bei häufigem Kontakt mit Zecken ist eine vorhandene Infizierung leider nicht ausgeschlossen. Auch zielt nur einer der beiden Borreliose-Impfstoffe auf die krankmachende Borrelienart ab. Der andere Impfstoff wirkt auf Zecken, die gar nicht infektiös sind.
Zusätzlich zur Impfung wird nach wie vor ein übliches Zecken-Abwehrmittel empfohlen und die tägliche Fell- und Hautkontrolle beim Hund. Wozu also die Impfung?
Zeckenabwehr made by nature
Ätherische Öle
Innerliche Mittel
Zeckenmittel für Hunde im Einklang mit der Natur
- Bierhefe innerlich und Kokosöl äußerlich
- “Arbor” innerlich und ätherisches Öl von Lemoneukalyptus äußerlich
- Öl-Mischung “Helferlein” innerlich und ätherisches Lavendelöl äußerlich
- Knoblauch innerlich und “Tierra Shield”-Spray äußerlich
Natürliche Zeckenmittel und ihre Wirkung
Kokosöl gegen Zecken
Natives Kokosöl enthält bis zu 60 % Laurinsäure, die auf Zecken abstoßend wirkt. Das für die menschliche Nase köstlich riechende Fett hält dei Plagegeister zwar nicht zu 100% fern, macht die Umgebung für sie aber unattraktiv. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie nach einem anderen Opfer suchen, ist recht hoch. In Untersuchungen an der FU Berlin, Arbeitsgruppe für Angewandte Zoologie/Ökologie der Tiere ließen sich 88 Prozent der Zecken sofort fallen, nachdem sie den Geruch wahrgenommen hatten. Auch die Nymphen lehnten den Geruch ab.
Das Kokosöl sollst Du vor jeder Gassirunde vor allem auf die Ohren, Schulterblätter, den Nacken und Hals sowie die Achselhöhlen, Beine und den Bauch auftragen. Die Wirkung hält ca. 6 Stunden lang.
Bierhefe gegen Zecken
Bierhefe als Zeckenmittel für Hunde, aber auch Katzen kam bei dem 67. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Arzneipflanzen- und Naturstoff-Forschung 2019 in Innsbruck zur Sprache. Laut der darauffolgenden Veröffentlichung in „Planta Medica“ hat Bierhefe nachweislich abweisende Wirkung auf Zecken. Eine Studie mit 34 Hunden verschiedener Rassen hat ergeben, dass die Gabe eines Hefe-Thiamin-Komplexes die Anzahl der frei krabbelnden Zecken im mittellangen Hundefell um 74% verringert. Auch die Anzahl der bereits festgebissenen Blutsaugern hat sich um 68% reduziert. Höchstwahrscheinlich mögen Zecken den Geruch der in Hefe enthaltenen B-Vitamine nicht.
Beginne mit kleinen Mengen des Pulvers, denn manche Hunde mögen den Geruch ebensowenig wie die Zecken. Bei großen Rassen kann Bierhefe vereinzelt zu Blähungen führen.
Knoblauch gegen Zecken
In vernünftigen Mengen verabreicht, entwickelt Knoblauch eine wirksame Duftbarriere, die Zecken effektiv abschreckt. Eine Studie an der Lund Universität in Malmö mit 100 Perspnen hat ergeben, dass die Hälfte der Probanden, die statt Knoblauch nur ein Placebo einnahm, 30 % häufiger von Zecken befallen wurden als die die Knoblauchgruppe. Gänzlich von Zeckenbissen verschont bliebt aber niemand.
Nur in sehr hoher Konzentration kann das Knollengemüse aufgrund seiner Schwefelverbindungen für Hunde giftig sein – für Menschen aber genauso! Hochdosiert greifen die Sulfurverbindungen die roten Blutkörperchen an, was zur Anämie führen kann.
Ein 20 kg schwerer Hund kann 1-2 frische Knoblauchzehen wöchentlich bekommen, püriert und dem Futter beigemischt.
Zitroneneukalyptus gegen Zecken
Zitroneneukalyptus, aber auch andere ätherische Öle wie Geraniol, Teebaumöl, Oregano, Thymian, Lavendel, Zitronengras oder Pfefferminze bieten eine wirksame Waffe gegen Zecken: den intensiven Geruch. Die Öle dienen den Pflanzen als Duftstoff, der ihre Fressfeinde „vom Blatt“ fernhalten soll. Sehr viele Aromen wirken abstoßend auf Zecken und halten sie davon ab, sich am Hund fest zu saugen. Gleichzeitig wirken die ätherischen Öle behindernd auf die Atmung der Insekten, greifen den Chitinpanzer an und trocknen sie aus.
Hunde haben eine viel empfindlichere Nase als wir Menschen. Lass Deinen Vierbeiner entscheiden, welchen Geruch der zahlreichen ätherischen Öle er am besten akzeptiert.
Zistrose gegen Zecken
Die graubehaarte Zistrose kommt aus dem Mittelmeerraum, ist essbar und wird für ihre entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften sehr geschätzt. Die Anti-Zecken- Wirkung der Pflanze wird in dem hohen Gehalt an Polyphenol, Harz und Flavonoiden vermutet. Diese Substanzen sind für den besonderen Geruch verantwortlich, den die Zistrose ausströmt und der abschreckend auf Parasiten wirkt. Cistus incanus unterstützt darüber hinaus auch das Immunsystem von Hunden und Katzen – das kann ihre Zeckenabwehr von innen stärken, denn blutsaugende Parasiten befallen insbesondere Tiere mit geschwächten Abwehrkräften. Gesunde Vierbeiner mit einem intakten Immunsystem sind deutlich seltener betroffen.